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 © Ronnie Schnepf
© Ronnie Schnepf

Long Island: Leuchtturmgeschichten



Das „Montauk Point Lighthouse“ an Long Islands East End zieht jedes Jahr tausende Besucher an. Der Turm hat eine eindrucksvolle Geschichte zu erzählen: Dass er überhaupt noch dort steht, ist einer selbstlosen Long Islanderin zu verdanken.

1796 am östlichsten Punkt des South Fork errichtet, ist das Montauk Point Lighthouse der älteste Leuchtturm im Staat New York und das erste öffentliche Bauprojekt der Vereinigten Staaten von Amerika.
Für unzählige Einwanderer bedeutete sein Licht das erste Zeichen der Neuen Welt nach einer langen, anstrengenden Überfahrt über den Atlantik und war somit ein wahrer Hoffnungsschimmer.
Ursprünglich war der Leuchtturm 24 Meter hoch, doch reichte sein Leuchtsignal für manche Schiffe nicht aus, sodass er 1860 bei Renovierungsarbeiten eine neue Spitze bekam und damit auf knapp 34 Meter Höhe erweitert wurde.

Plünderer von Schiffen


Dieses Bauvorhaben sorgte für Protest bei vielen Bewohnern Montauks, da es damals üblich war, die vor der Küste gestrandeten Schiffe zu plündern und sich an dem Diebesgut zu bereichern.
Sie drohten sogar damit, die Holztreppe in Brand zu stecken, über die der Leuchtturmwärter zur Spitze gelangte. Letztendlich wurde das Vorhaben aber wie geplant durchgeführt und die Holztreppe später durch eine aus Stahl ersetzt.
1940 wurde das Licht des Leuchtturmes auf elektrischen Betrieb umgestellt und seit 1987 läuft es automatisiert. Heute blinkt es alle fünf Sekunden in der Dunkelheit auf und ist bis zu einer Entfernung von 35 Kilometern sichtbar.

Gefährliches Meer


Das Museum im Leuchtturmhaus wurde ebenfalls 1987 eröffnet, als die „Montauk Historical Society“ die Verwaltung des Bauwerks übernahm. Seitdem sind der Turm und sein Anbau für Besucher zugänglich.
Nach 137 Stufen die Wendeltreppe hinauf erreichen sie die Spitze und können den fantastischen Ausblick auf den Ozean genießen.
Einer rüstigen Rentnerin ist es zu verdanken, dass der Lighthouse nicht schon längst für immer in den rauen Fluten des Atlantiks verloren ging.
Bei seinem Bau 1796 stand er noch fast 100 Meter von der Wasserkante entfernt auf einer Anhöhe, doch das raue Meer am Montauk Point trug den Küstenboden kontinuierlich ab und so betrug der Abstand zwischen Turm und Wasser 200 Jahre später nur noch knappe 30 Meter.

Patentiertes Verfahren


In den frühen 1970er Jahren wandte sich die ehemalige Textildesignerin Giorgina Reid an den Küstenschutz und präsentierte den Behörden ihr patentiertes Verfahren des „Reed-Trench Terracing“ zur Rettung des historischen Bauwerks vor den Auswirkungen der Erosion.
Sie schlug vor, die angegriffene Kliffkante des Montauk Point mit einer Reihe von Terrassen zu versehen und mit Schilf und anderen Seegräsern zu befestigen.
Reids Idee fand große Zustimmung, schließlich hatte sie mit dieser Methode bereits ihr eigenes Haus vor dem Abrutschen bewahrt.
Also machte sich die pensionierte Dame an die Arbeit und widmete zwanzig Jahre ihres Lebens dem „Erosion Control Project of Montauk Point“ und der Landrückgewinnung vor dem Leuchtturm.
Mit der Zeit zeigten sich die Erfolge ihres Verfahrens und es gelang dem Projektteam, die Erosion maßgeblich einzudämmen.

Brief des Präsidenten


Als Giorgina Reid sich 1986 mit 78 Jahren aus dem Projekt zurückzog, schickte ihr der damalige US-Präsident Ronald Reagan persönlich ein Anerkennungsschreiben und dankte ihr für ihren selbstlosen Einsatz zur Rettung des Montauk Point Lighthouse.
Dieser Brief ist heute im Museum des Leuchtturms ausgestellt, wo ein kompletter Raum der Pionierin und dem Erosion Control Project gewidmet ist.
1998 konnte die Landrückgewinnung erfolgreich abgeschlossen werden, der Erhalt und Schutz des Küstenabschnitts hingegen ist bis heute eine große Herausforderung.
Giorgina Reid verstarb 2001 und ging, nicht zuletzt dank einer großen Titelstory im LIFE-Magazin, als „Die Frau, die Montauks Leuchtturm rettete“, in die Geschichte ein.


INFORMATIONEN
www.discoverlongisland.com


 
 

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