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Aufbruchstimmung in der Motor City



(Leseprobe aus AMERICA Journal 3/2012)

Wirtschaftlicher Niedergang? Leerstand? Für viele junge Leute ist Detroit gerade deshalb ein einzigartiges Experimentierfeld. Warum Michigans gebeutelte Metropole derzeit die aufregendste Stadt der USA ist.


Der Duft von frisch gebackenem Brot weht aus den offenen Türen der Avalon Bakery auf den Bürgersteig, wie meistens hat sich am Tresen eine kleine Schlange junger Leute gebildet. In der wärmenden Morgensonne schießen dann die Träume in den Himmel. Sie handeln vom einträchtigen Miteinander von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe und verschiedenen Einkommens, von üppigen Gärten, aufregender Kunst und prächtiger Architektur. Sie handeln von einer gerechten und lebenswerten Stadt. Sie handeln von Detroit.

Die Avalon Bakery an der West Willis Street ist mehr als nur eine Biobäckerei. Sie ist einer jener Treffpunkte, an dem sich Gleichgesinnte über den Weg laufen, ein Knotenpunkt städtischen Lebens. Philip Lauri sitzt an einem der wackeligen Tische beim Milchkaffee, er ist um die 30 und trägt das blonde Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Lauri hat die Marke "Detroit Lives!" ins Leben gerufen, deren Name nicht umsonst klingt wie ein Schlachtruf. "Wir haben hier die Möglichkeit, etwas zu ändern, und zwar nicht nur an der Oberfläche. Das ist eine große Chance."

Keiner anderen amerikanischen Stadt hat die Abwanderung der Industrie so zugesetzt wie dem Automobilmekka Detroit. Von knapp zwei Millionen Einwohnern ist die Bevölkerung seit 1950 auf inzwischen rund 750.000 geschrumpft. Zum traurigen Inbegriff des Niedergangs wurde die Michigan Central Station, die Detroits großartigen Aufstieg und Fall symbolisiert wie kein zweites Gebäude. Ihre Ruine ragt aus der Stadtmitte in die Höhe wie ein Mahnmal. "Man fragt sich", sagt Philipp Lauri kopfschüttelnd, "wie konnte eine Stadt an diesen Punkt kommen, wie konnten Leute das geschehen lassen?"

Eine neue Stadt
Eine Millionenstadt hat sich von einem einzigen Industriezweig abhängig gemacht und bekam dafür die Quittung. Ideen sind gefragt, doch sie verlangen neues Denken: "Das Regelbuch dessen, was eine Stadt eigentlich ist und wie man das Zusammenleben der Menschen langfristig sinnvoll organisiert, wurde in den vergangenen 100 Jahren kein bisschen umgeschrieben. Jetzt ist die Zeit dafür", sagt Lauri. Eine bessere Zukunft für Detroit, die Wiedergeburt aus Ruinen, eine Modellstadt für das 21. Jahrhundert - ist das wirklich möglich?

Vielen der jungen Aktivisten dient die 95jährige Grace Lee Boggs als eine Art Mentorin. Die Aufgabe der Bürger sei es jetzt, argumentiert sie, ihre Stadt von Grund auf neu zu erschaffen, "sozial, politisch und moralisch" - "to rebuild, redefine and respirit our city from the ground up". Bereits vor 20 Jahren hat Boggs das Programm "Detroit Summer" gestartet, das seitdem Menschen aller Hautfarben und Klassen in sozialen Projekten zusammenbringt. Jetzt hat ihr die junge Detroiter HipHop- Künstlerin Invincible einen Song gleichen Namens gewidmet. Boggs tritt sogar in dem dazugehörigen Musikvideo auf.
[...]



Den vollständigen Bericht und natürlich viele andere Artikel und Reportagen finden Sie in der Mai-Juni-Ausgabe 3/2012 des AMERICA Journals.
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