© Venturi Scott Brown
Ausstellung: Lost in America
Der Neue Berliner Kunstverein zeigt bis 17. Januar 2021 eine Gruppenausstellung, die mit Werken US-amerikanischer Kunst seit 1938 bis heute den Blick auf die politischen Verhältnisse in den USA schärft.
Im Zentrum der Ausstellung steht die Reflexion US-amerikanischer Geschichte sowie die Untersuchung jener Einflüsse und Entwicklungen, die die amerikanische Identität geprägt haben – insbesondere die Sklaverei und ihr tragisches Erbe in Hinsicht auf die Kultur und das Alltagsleben.
Die Auseinandersetzung mit dem Rassismus und seiner Eingebundenheit in eine neoliberale Agenda, die soziale Diskurse wie politische Entscheidungen wesentlich beeinflusst, ist eines der wesentlichen Themen.
Die 1966 begonnene, als soziologische Studie angelegte Arbeit „Homes for America“ von Dan Graham zeigt zum Beispiel, wie Statistiken verwendet werden, um Wohlstand und Macht zu sichern.
Für das Projekt kehrte Graham in seinen Heimatstaat New Jersey zurück und fotografierte dort Häuser in städtischen Außenbezirken, in denen zwei auf Kartierungsprozessen basierende Strategien zum Einsatz kommen.
Diese Strategien beeinflussen das soziale Bild vor Ort wesentlich: das sogenannte „Red-lining“, bei dem Banken den Bewohnern vornehmlicher schwarzer und ethnisch durchmischter Viertel Hypotheken verweigern, sowie das „Gerrymandering“, bei dem Wahlkreise so angepasst werden, dass sie politisch genehm sind.
Zahlreiche weitere Arbeiten in der Ausstellung – unter anderem von Martha Rosler, Jimmie Durham, Caitlin MacBride, Carver Audain, Jessica Vaughn, Sam Durant, Robert Venturi / Denise Scott Brown, Marisa Williamson sowie John Steuart Curry – markieren historische Ereignisse der US-Geschichte und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart.
Darüber hinaus sind Michael Asher (mit einer Werkdokumentation), Ken Lum, Calla Henkel / Max Pitegoff (mit eigens für die Ausstellung produzierten neuen Arbeiten), sowie Jill Magid, Renée Green, Adrian Piper und Andrea Fraser vertreten.
INFORMATIONEN
Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin, Tel. 030/280 70 20, www.nbk.org
Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag 12–18 Uhr, Donnerstag 12–20 Uhr
Im Zentrum der Ausstellung steht die Reflexion US-amerikanischer Geschichte sowie die Untersuchung jener Einflüsse und Entwicklungen, die die amerikanische Identität geprägt haben – insbesondere die Sklaverei und ihr tragisches Erbe in Hinsicht auf die Kultur und das Alltagsleben.
Die Auseinandersetzung mit dem Rassismus und seiner Eingebundenheit in eine neoliberale Agenda, die soziale Diskurse wie politische Entscheidungen wesentlich beeinflusst, ist eines der wesentlichen Themen.
© Neuer Berliner Kunstverein
Blick in die Ausstellung
Missbrauch von Statistiken
Die 1966 begonnene, als soziologische Studie angelegte Arbeit „Homes for America“ von Dan Graham zeigt zum Beispiel, wie Statistiken verwendet werden, um Wohlstand und Macht zu sichern.
Für das Projekt kehrte Graham in seinen Heimatstaat New Jersey zurück und fotografierte dort Häuser in städtischen Außenbezirken, in denen zwei auf Kartierungsprozessen basierende Strategien zum Einsatz kommen.
Diese Strategien beeinflussen das soziale Bild vor Ort wesentlich: das sogenannte „Red-lining“, bei dem Banken den Bewohnern vornehmlicher schwarzer und ethnisch durchmischter Viertel Hypotheken verweigern, sowie das „Gerrymandering“, bei dem Wahlkreise so angepasst werden, dass sie politisch genehm sind.
Historische Ereignisse
Zahlreiche weitere Arbeiten in der Ausstellung – unter anderem von Martha Rosler, Jimmie Durham, Caitlin MacBride, Carver Audain, Jessica Vaughn, Sam Durant, Robert Venturi / Denise Scott Brown, Marisa Williamson sowie John Steuart Curry – markieren historische Ereignisse der US-Geschichte und ihre Auswirkungen auf die Gegenwart.
Darüber hinaus sind Michael Asher (mit einer Werkdokumentation), Ken Lum, Calla Henkel / Max Pitegoff (mit eigens für die Ausstellung produzierten neuen Arbeiten), sowie Jill Magid, Renée Green, Adrian Piper und Andrea Fraser vertreten.
INFORMATIONEN
Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin, Tel. 030/280 70 20, www.nbk.org
Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag 12–18 Uhr, Donnerstag 12–20 Uhr
© Text: Neuer Berliner Kunstverein