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Yosemite © Christian Heeb
© Christian Heeb

Nationalparks der USA: Yosemite, Kalifornien



Ein Kronjuwel im Nationalpark-System, finden Besucher in Yosemite ein Angebot für jeden Geschmack - bis hin zu mehrtägigen, toughen Trekkingtouren in absoluter Einsamkeit.

DER PARK


Yosemite (sprich: Yosemiti) ist ein Nationalpark der Superlative: Über 3.000 Quadratkilometer ist sein Gebiet groß, das Höhenniveau liegt zwischen 900 und 4.000 Metern. Besuchern eröffnet sich hier ein monumentales Relief aus geschliffenem Granit, durch Gletscher glatt poliert, gesprenkelt mit Eichenwäldern im Tal und alpiner Vegetation aus Wacholder und Kiefern in den Höhenlagen.
Zahllose Wasserfälle, hauptsächlich aus Schmelzwasser gespeist, stürzen von Klippen in die Tiefe. Blühende Wiesen, glitzernde Seen, steinalte Mammutbäume, seltene Tier- und Pflanzenarten - dieser Park fasziniert nicht nur Besucher, sondern Wissenschaftler aus beinahe allen Fachdisziplinen: Geologen, Hydrologen, Biologen kommen nach Yosemite, um dessen einzigartiges Ökosystem zu erforschen.
Yosemite © Christian Heeb
© Christian Heeb
Paddeln im Yosemite Valley.
Aufgrund seiner riesigen Dimensionen ist der Yosemite National Park auch das Zuhause eines verrückten Paradoxes: Fast vier Millionen Menschen besuchten den Park im Jahr 2009, doch 90 Prozent aller Gäste halten sich auf nur einem Prozent der Parkfläche auf: dem Yosemite Valley. Hier stauen sich manchmal die Autos, die Besucher treten einander fast auf die Füße. Dabei gibt es im Park 800 Meilen markierter Wanderwege, 95 Prozent des Parks sind reine Wildnis: entlegenes Gebiet, in das Menschen kurz als vorübergehende Passanten eintreten, in dem aber ansonsten Schwarzbären und Koyoten, Füchse, Berglöwen und Dickkornschafe zuhause sind.

Vor einem Besuch empfiehlt es sich also, den Aufenthalt gut zu planen, sich in einem der Visitor Centers oder im Internet (unter www.nps.gov/yose) eine Wanderkarte zu besorgen und zu überlegen, wie man den Menschenmengen möglichst entgeht.
Eine Empfehlung wäre, sich zwei Tage Zeit zu nehmen, sich zum Kennenlernen zunächst im sieben Meilen langen Yosemite Valley aufzuhalten, vielleicht mit dem Shuttle die größten Sehenswürdigkeiten anzusteuern und leichte Wanderungen zu unternehmen: der Lower Yosemite Fall Trail etwa beginnt bei Shuttle-Stopp Nummer sechs, führt über eine Meile und bietet großartige Blicke auf Upper und Lower Yosemite Falls. Spätestens am zweiten Tag aber sollte man zu einer Wanderung in die Einsamkeit des Hinterlandes aufbrechen.
Yosemite © Christian Heeb
© Christian Heeb
Beeindruckende Wasserfälle.
Eine mäßig anstrengende Tageswanderung führt zum oberen Ausgangspunkt der Yosemite Falls, dem höchsten Wasserfall der USA. Spektakulär ist auch der steile Aufstieg zum Vernal Fall oder, wenn man dem Weg etwas weiter folgt, zum Nevada Fall. Das "mariposa grove" mit den riesigen Sequoias, von denen manche bis zu 3.000 Jahre alt sind, liegt in der Nähe des South Entrance und ist 36 Meilen vom Yosemite Valley entfernt.
Ansonsten ähnelt das Zentrum dieses Nationalparks ein wenig einem Freizeitpark: man kann in Yosemite reiten und klettern, angeln und Fahrrad fahren, schwimmen und Schlauchboot fahren. Und wandern, übrigens, neuerdings mit GPS.

EIN TAG IM PARK


Wir entscheiden uns für den Four Mile Trail, der genau genommen knapp fünf Meilen lang ist. Für einen Tagesaufenthalt bietet er eine angemessene Tour mit Erlebnischarakter, ohne jedoch in die völlige Einsamkeit entlegener Regionen zu führen.
Das El Capitan Shuttle hält am Ausgangspunkt des Weges, am Fuße des Sentinel Rock, in der Nähe der Swinging Bridge. Wir verlassen den Southside Drive des Tals und biegen auf den Weg ein, der über knapp acht Kilometer zum Glacier Point hinauf führt und dabei 975 Meter Höhenunterschied überwindet.
Wildblumen und Moos bewachsene Hügel säumen den ersten Abschnitt des Weges, der noch schwach ansteigt und angenehm durch schattiges Waldgebiet führt. Einzigartige Blicke auf die Yosemite Falls und auf die Gipfel von El Capitan und die Cathedral Rocks öffnen sich, sobald wir die Wipfel des Baumbestands hinter uns lassen. Sie sind die Stars unter den steinernen Skulpturen des Parks, runde Granitikuppeln und zerklüftete Gipfel, eingebettet in steile Felshänge und Abgründe. Die grandiosesten Ausblicke hat man beim Aufstieg, mag der Abstieg auch weniger anstrengend sein.
Die meisten Besucher fahren nämlich mit dem Bus zum Glacier Point (Abfahrt 8:30 Uhr, 10 Uhr, 13:30 an der Yosemite Lodge, Ticket einfach 25 Dollar). Von dort machen sie sich zu Fuß auf den Rückweg, und so kommen uns weit mehr Wanderer entgegen, als in unsere Richtung unterwegs sind. Auf- und Abstieg addieren sich zu rund sechs bis acht Stunden. Der Four Mile Trail ist aber angenehm breit und gut zu gehen, Ausrüstung ist dafür nicht erforderlich.
Die Luft wird unterwegs merklich dünner, Glacier Point liegt immerhin 2.200 Meter über dem Meeresspiegel. Als wir, einigermaßen außer Puste, schließlich das Ende des Weges erreichen, ist der Blick atemberaubend. Regenbögen spannen sich im vom Sturz pulverisierten Wasser der Yosemite Falls, scharfe Klippen zeichnen sich ab, aus dem Felsmassiv gebrochen wie Glasscherben. Und weit unten im Mercy River spiegelt sich der kalifornische Himmel.

ANREISE


Yosemite Valley ist ganzjährig geöffnet. Zufahrt von Westen über die Highways 41, 140 und 120. Von November bis April sind je nach Wetterlage Schneeketten Pflicht. Per Amtrak und Greyhound kann man den Park auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Innerhalb des Parks gibt es einen kostenlosen Shuttle-Bus.

REISEZEIT


Der Park ist ganzjährig geöffnet. Im Winter sind jedoch viele Wege und Straßen aufgrund von Glätte oder schlechter Begehbarkeit geschlossen (Tioga Road, Glacier Point Road, Mariposa Grove Road). Die beste Reisezeit liegt zwischen Mai und September.

LODGING UND CAMPING


Innerhalb des Parks gibt es verschiedene Hotels unterschiedlicher Preisklassen, vom luxuriösen Ahwahnee zum historischen Wawona bis zu einfachen Holzkabinen. Eine Übersicht gibt es unter www.yosemitepark.com/Accommodations.aspx.
Innerhalb des Parks liegen 13 Campingplätze, von denen sieben Reservierungen annehmen (ohne Reservierung findet man hier keine freien Plätze). Wer im Hinterland wandern und zelten möchte, braucht einen kostenlosen "Wilderness Permit" und erhält dabei auch die nötigen Informationen über die Camping-Regeln. Wichtig: Alles Essen bärensicher verstauen. Mehr unter www.nps.gov/yose/planyourvisit/wpres.htm.

© Text: Hannes Klug
 

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