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Hot Springs © Arkansas Tourism
© Arkansas Tourism

Nationalparks der USA: Hot Springs, Arkansas



Ein ungewöhnlicher Nationalpark: Hot Springs ist als Schutzgebiet älter als Yellowstone, ist der kleinste aller Parks und liegt teilweise im Stadtgebiet.

DER PARK


Auch baden kann eine Wissenschaft sein. Im 19. Jahrhundert galten in den Thermalbädern Europas strenge Regeln, von der Temperatur und Dauer über die Abfolge verschiedener Bäder bis zur zweiminütigen kalten Dusche, die den Abschluss der heilenden Zeremonie bildete. Noch heute wird dieses Reglement in manchen Badehäusern von Hot Springs, Arkansas strikt eingehalten.
Unter den gegenwärtig 58 Nationalparks der USA stellt der Hot Springs National Park ein Kuriosum dar: Er ist mit 1958 Hektar der kleinste aller Parks und liegt zugleich teilweise im Stadtgebiet von Hot Springs, einer Kleinstadt mit 33.000 Einwohnern, deren nördliches Ende er umrahmt. Seine Attraktion ist das heiße, mineralhaltige Wasser, das hier entspringt und dem eine heilende Wirkung nachgesagt wird.
Da die Stadt einst rings um die Thermalquellen errichtet wurde, liegen diese heute mitten im Zentrum. So ist das Herz dieses Parks ausgerechnet die Hauptstraße des Ortes, die Central Avenue mit ihren historischen Badehäusern, der ?Bathhouse Row?. In einer Mischung aus verblichenem Glanz, Kurortatmosphäre und modernsten Schönheitstempeln hat sich hier bis heute eine geschäftige Industrie rund um die heißen Quellen gehalten. Die zum Nationalpark gehörenden Berghänge flankieren die Straße reizvoll.
Insgesamt sprudeln 47 Quellen mit einem Volumen von 3,2 Millionen Litern täglich im Hot Springs National Park aus dem Erdboden, das Wasser hat eine Temperatur von 62 Grad Celsius. Erhitzt wird es etwa eine Meile tief im Erdinneren, von wo aus es in auf Reise von ein bis zwei Jahren durch winzige Spalten nach oben dringt. Die Quellen entspringen dann entlang einer Verwerfung auf der Westseite des Hot Springs Mountain, wo sie in ein komplexes Röhrensystem eingespeist werden. Zwecks Keimfreiheit wurden die eigentlichen Quellen versiegelt. Austreten tut das warme Wasser dann ausschließlich in dem Gebiet der Badehäuser downtown.
Der Park rühmt sich noch eines anderen Superlativs: Das Schutzgebiet wurde vom Kongress bereits im Jahr 1832 erstmals ausgewiesen, auch wenn es den Status eines Nationalparks erst 1921 erhielt. Dennoch ist es damit das älteste geschützte Stück Land, das der National Park Service vorweisen kann - 40 Jahre älter als der Yellowstone-Nationalpark.

EIN TAG IM PARK


Da wir mit dem Auto angereist sind, parken wir in dem städtischen Parkhaus in der Exchange Street, einen Block westlich des Visitor Center, den wir anschließend nach einem kurzen Fußweg aufsuchen. Er befindet sich in dem historischen, mit Buntglas, Marmor, luxuriösen Badewannen und tönernen Brunnen prachtvoll ausgestatten Fordyce Bathhouse, das von 1915 bis 1962 in Betrieb war, dann aber aufgrund nachlassender Besucherzahlen schließen musste. Im Jahr 1989 öffnet hier dann das Visitor Center des Parks. Die Tour durch das alte Badehaus und der neunminütige Film geben einen Einblick in die traditionellen Badezeremonien und Heilmethoden von Musik- und Elektrotherapie bis zum Freizeitspaß auf der Kegelbahn.
Anschleißend flanieren wir über die Central Avenue, hier sind noch acht historische Badehäuser erhalten. An den Open Springs hinter dem Maurice Bathhouse kann man das heiße Wasser dann tatsächlich aus dem Boden sprudeln sehen und die Hand in das Sammelbecken tauchen. Das Wasser im Trinkbrunnen wird auf 38 Grad Celsius heruntergekühlt. Eine kleine Treppe führt auf die Grand Promenade, einen herrlichen, gemauerten Fußweg, von dem aus wir uns auf einen der vielen Wanderwege begeben, die das Hügelland erschließen.
Neben den Badehäusern sind die Wanderwege das zweite Herzstück des Hot Springs National Park. Die meisten der Wege wurden in den 1920er und 30er Jahren angelegt, schließlich waren ausgedehnte Spaziergänge Teil des Kurprogramms. Die beschilderten Spazierwege beginnen bei einer Länge von ca. 150 Metern wie der Arlington Trail oder die Carriage Road, der längste ist der 17 Meilen lange Sunset Trail, der fast das gesamte Parkgebiet durchzieht.
Wir entscheiden uns der Aussicht wegen für den Peak Trail - einen kurzen und steilen, aber lohnenswerten Aufstieg von der Grand Promenade zum Hot Springs Mountain Tower, der rund 70 Meter hoch aufragt. Bei klarem Wetter kann man von hier nicht nur einen atemberaubenden Blick über die Stadt genießen, sondern bis zu 140 Meilen weit über die Ouachita Mountains sehen. Ein kleiner Seitenweg führt uns zu einem ausgewiesenen Picknickplatz.
Ebenfalls kurios für einen Nationalpark ist die Tatsache, dass auch der Berghang nicht natürlich ist. Reiche Geschäftsleute gestalteten ihn im 19. Jahrhundert nach ihrem Willen, karrten Erde heran, trugen anderswo welche ab, pflanzten Bäume und Büsche.
Als wir wieder im Stadtzentrum ankommen, wissen wir plötzlich, wie wir diesen Tag ausklingen lassen wollen: mit einem traditionellen, therapeutischen Thermalbad im altehrwürdigen Buckstaff Bath House an der Bathhouse Row - inklusive 20 Minuten heißer Packungen und Dampfsauna!

REISEZEIT


Der Park ist ganzjährig geöffnet. Das Klima ist im Frühling und Herbst recht mild, im Sommer oft heiß und feucht. Im Winter können die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken.

ANREISE


Von der Interstate 30 in Nord-Süd-Richtung südlich von Benton über die Ausfahrt Hot Springs / US 70 West, bei Malvern über die Ausfahrt Hot Springs / US 270 West oder den Hot Springs Ark. 7 North Exit bei Arkadelphia. Die Ark. 7 in südlicher Richtung führt unmittelbar durch downtown Hot Springs. Von der US 71 von Fort Smith oder Texarkana führt der US 270 East Exit auf die 270B durch den Ort. Der Visitor Center liegt downtown am Highway 7 North bzw. an der Central Avenue.

LODGING UND CAMPING


In Hot Springs herrscht an Unterkünften kein Mangel, Informationen hierzu unter www.hotsprings.org. der Gulpha Gorge Campground liegt etwa drei Meilen vom Stadtzentrum entfernt und kostet zehn bzw. 24 Dollar mit Stromanschluss pro Nacht. Reservierungen sind nicht möglich.

© Text: Hannes Klug
 

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